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Bericht: Nur zehn Prozent der Bahnhöfe werden mit Videokameras überwacht
GDN -
Lediglich rund zehn Prozent der gut 5.700 Personenbahnhöfe der Deutschen Bahn werden mit Videokameras überwacht. An weniger als drei Prozent (insgesamt 141) der Bahnhöfe wird die Videoüberwachung aufgezeichnet, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage von Bündnis`90/Die Grünen berichtet.
Die schriftliche Antwort, die der Zeitung vorliegt, nennt konkrete Zahlen zur Videoüberwachung. "Nach Kenntnis der Bundesregierung sind derzeit 495 Bahnhöfe mit rund 3.800 Videokameras ausgestattet, die von der Bundespolizei mitgenutzt werden". Dabei würden an "141 Bahnhöfen Videobilder aufgezeichnet". Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will die Videoüberwachung laut der Antwort nicht ausdehnen. Dafür führt Friedrichs Behörde auch finanzielle Gründe an. "Eine Ausweitung der Videoüberwachung und Videoaufzeichnung auf alle Bahnhöfe der Eisenbahnen des Bundes scheint derzeit mit Blick auf polizeifachliche Überlegungen, aber auch aufgrund haushalterischer und datenschutzrechtlicher Aspekte nicht angezeigt", heißt es in der Antwort seines Ministeriums. Nach dem Fund einer Bombe am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012 hatte er aber mehrfach gefordert, die Beobachtung mit Videokameras zu verstärken. Den umfangreichen Fragenkatalog zur Videoüberwachung hatte der Bundestags-Abgeordnete Konstantin von Notz (Grüne) anlässlich des Bonner Bombenfundes an die Bundesregierung gestellt. Nun antwortete das Bundesinnenministerium. Eine Videoüberwachung aller Personenbahnhöfe der Deutschen Bahn kostet nach Informationen der Zeitung mehrere Milliarden Euro. Um die wichtigsten Bahnhöfe mit moderner Kameratechnik auszurüsten, wären laut Bahnpolizeikreisen immerhin 250 Millionen Euro nötig. Bahn-Chef Rüdiger Grube hat bereits deutlich gemacht, dass es Sicherheit auf den Bahnhöfen "nicht zum Nulltarif" geben könne.
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